durchZUG | November 2019
Aktuell 05 Der Wecker klingelt. 4 Uhr morgens. Kein Grund, Trübsal zu blasen – ich freue mich auf die Arbeit und «meine» Passagiere in «meinem» Bus. Nach dem Zmorge fahre ich in die ZVB-Garage nach Zug, wo die Busse, so scheint es mir, noch friedlich vor sich hinschlummern. Mein Arbeitsalltag beginnt: Auf dem iPad checke ich allfällige Baustellen, Fahrplan- oder Einstellungsänderungen. Bei der Anmeldung am PC sehe ich, dass meine Startzeit pünkt- lich erfolgen kann. Vor der Abfahrt kontrolliere ich den Bus, alles tipptopp. Ich prüfe nochmals die Lage bezüglich Staus oder Unfälle. Denn trotz perfekter Vorbereitung: Die Verkehrs situation in der Stadt und im Kanton Zug kann für alle Beteiligten oft herausfordernd sein. Los gehts! Der Screen zeigt die Verkehrslage sowie meine Ankunfts- und Abfahrtszeiten bei den verschiedensten Haltestellen. Bei Rot bin ich zu früh unterwegs, bei Blau darf ich fahren und Grün bedeutet, dass wir pünktlich an der nächsten Haltestelle ankommen. 7 Uhr. Wie geahnt, ist der Verkehr in der Stadt überlastet. Von den Wartenden an den Halte- stellen wird Geduld und Verständnis gefordert. Eine Passagierin fragt nach dem idealen Ticket für eine komplizierte Strecke. So sehr ich den Kundenkontakt schätze, es bleibt mir nicht viel Zeit, sie zu beraten. Ich schlage ihr den Ticket- bezug über FAIRTIQ vor oder verkaufe ihr das Ticket an der nächsten Haltestelle, an der wir mehr Zeit haben. Alles für die Pünktlichkeit Den Busfahrplan einzuhalten, ist eines der A und O bei der ZVB – auch wenn äussere Umstände dies manchmal verhindern. Von den schönen und herausfordernden Aspekten eines Arbeitstages erzählt eine unserer rund 200 Mitarbeitenden im Fahrdienst bei der ZVB. Meine Arbeitskollegen in der Betriebszentrale (BEZ) haben schon auf die Verspätungen reagiert und die Meldungen auf die ZVB-Web- site, die Screens an den Billettautomaten und die Digitalanzeigen an den Haltestellen geschaltet. Generell planen wir an Anschluss- haltestellen Zeitpuffer ein und können somit verlorene Zeit aufholen. Der Vormittag verläuft friedlich. Ich freue mich über nette Passagiere, kurze Small Talks und Fahrten, die ich auch heute durch unseren schönen Kanton Zug erleben darf. Nach einer langen Mittagspause beginnt die Nachmittagsschicht. Es ist 17 Uhr, nach meiner erholsamen Pause herrscht nun Rushhour. Wir geben alles, damit die Passagiere pünktlich zu Hause sind. Am Bahnhof Zug gilt es abzuwägen: Der Ägeri-Bus fährt alle 15 Minuten, bei verspäteten Zügen warte ich nicht lange. Der Bus nach Neuheim hingegen fährt nur jede Stunde, da warte ich länger – und freue mich über die Dankbar- keit einiger Passagiere. Andere hingegen sind genervt, weil sie nach einem herausfordernden Tag an einer Haltestelle warten müssen. Auch das kann ich verstehen. Gerade im zweiten Fall folgen manchmal Kun- denreaktionen. Unser Kundenberater-Team kümmert sich prompt um die Anliegen, klärt ab und antwortet darauf. Ausserdem wird geprüft, wo spontane Optimierungen mög- lich sind und wie, wo und wann kommuniziert werden muss. Aufgrund unverhoffter Ver- kehrsvorkommnisse können wir Pünktlichkeit nicht immer garantieren. Da dies aber unser oberstes Ziel ist, sind Verspätungen auch für uns unbefriedigend. Ein langer, aber spannender Tag geht zu Ende. «Mein» Bus wird im Depot geprüft. Ich logge mich aus dem System, halte einen kurzen Schwatz und mache mich auf den Heimweg. Während ich den Feierabend geniesse, freue ich mich auf meinen morgigen Einsatz.
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